Im Vorfeld muss aber noch folgendes gesagt werden:
Jetzt aber auf zum eigentlichen Teil.
Was beim ersten Durchhören direkt auffällt sind die verstärkt eingesetzten Bläser. Doch wird gar nicht, wie im Vorfeld vermutet, auf die wundervollen Reggae-Riddims verzichtet, sondern beides unheimlich geschickt kombiniert. Dadurch entsteht eine interessante neue Mischung von Sound, die immer noch eindeutig "Seeed" ist, aber dennoch nicht wie eine eindeutige Kopie früherer Alben wirkt.
Der erste Track ist zunächst einmal sowieso schon bekannt und außerdem ist Beautiful ein absolut stimmiges und passendes Intro, denn es verkörpert genau diese Synthese aus elektronischen Dub-Sounds und einem tollen Bläserarrangement. Ganz abgesehen davon, dass es meiner Meinung nach ein ziemlicher Ohrwurm ist und macht damit einfach richtig Lust auf diese scheinbar "neuen" Seeed.
Trackliste:
1. Beautiful 3:28
2. Deine Zeit 3:45
3. Feel For You 3:44
4. Augenbling 3:24
5. You & I 3:47
6. Waste My Time 2:47
7. Seeeds Haus 3:29
8. Elephants 2:19
9. Lovelee 4:06
10. Wonderful Life 3:30
11. Molotov 2:26
12. Beautiful (Reprise) 1:47
Wie sich dieser Sound entwickelt haben könnte, lässt sich beim Blick auf die Solokarrieren von Enuff, Eased und Ear erahnen. Thematiken (Deine Zeit), Texte (You & I) und zum Teil Rapstil (Augenbling) lassen sich durchaus in Ansätzen mit dem grandiosen und zurecht hochgelobten Stadtaffe vergleichen. Der basslastige Sound ist natürlich sowieso Seeed-typisch, kommt aber auch vor allem bei Boundzounds gleichnamigen Release zum Tragen. Während Dellé bei seinem Release Before I Grow Old unter anderem auch diese fetzigen Bläser einsetzt.
Zusammen ergibt das eine Band, die von der Entwicklung ihrer einzelnen Charaktere lebt und durch deren musikalischer Diversität aufblüht und sich fulminant zurückmeldet.
Nichtsdestotrotz macht das wieder einmal richtig Spaß und sie zeigen mit Seeed auch, dass sie musikalisch einfach fit sind, denn sowohl das gitarrengetriebene Molotov, als auch das einfühlsame, sich entfaltende Lovelee, oder auch das extrem cool, basslastige Elephants könnten unterschiedlicher nicht sein, aber alle machen halt schon richtig Spaß. Eine Rückversicherung auf die eigenen Talente. Back 2 The Roots eben, obwohl sie da nie weg sind. Einfach Seeed, boom.
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