Samstag, 1. September 2012

Staatsfeind

John Dillinger. Erster Verbrecher, der zum Staatsfeind Nr. 1 des FBIs ernannt wurde. Michael Mann nimmt sich diesem legendären Bankräuber in seiner Hommage an die letzten großen Gangster der 30er Jahre an.
Durch wahnsinnig detailreiche und faszinierende Inszenierung lässt er die Zeit von J. Edgar und Herbert Hoover, von spektakulären Banküberfällen und einer nicht weniger spektakulären Jagd der Ermittlungsbehörden auf Verbrecher und Ganoven wieder auferleben. Es gelingt ihm Mythos und Realität, Historie und Hollywood in einem Tiegel verschmelzen zu lassen, und schmiedet ein Bild von Dillinger, das sich dem Publikum genauso stimmig wie fesselnd eröffnet.
Diese Rolle ist dem großartigen Johnny Depp auf den Leib geschneidert wie einer dieser unfassbar zeitlosen Anzüge dieser Zeit. Es ist dieser Funke Wahnsinn, den nur Johnny Depp transportieren kann, der die Rolle John Dillingers so faszinierend erscheinen lässt.  Vor allem aber im Zusammenspiel mit der ebenso überzeugenden Marion Cotillard entfacht Mr. Depp ein Feuer, von dem man vollends fasziniert ist und sich in dieser Zeit verliert.
Romantisiertes Gangstertum mit typisierten Heldenidealen.

Ich mag Baseball, Filme, gute Kleidung, schnelle Autos, Whiskey und dich. Was musst du noch wissen?
Mann fokussiert sich auf die für seine Story entscheidenden Dinge. Gesellschaft, allgemeine Stimmung, Politik sind für sein Werk irrelevant. Im Mittelpunkt des Spiels stehen Action, Loyalität, Verrat, Liebe, Freiheit und knallharte Schusswechsel.
Ein Kinoliebhaber, der seine Leidenschaft lebt. Ein ganzes Leben pures Hollywood. Ganz und gar unterhaltend. Zeitreise vollendet
Zu guter Letzt und doch auch mitentscheidend ist die genial passend ausgewählte Musik, die die gesamte Szenerie näher an den Zuschauer transportiert und die Geschehnisse so großartig untermalt.

Fazit: Absolut sehenswert. Und schon lange einer meiner Lieblingsfilme.

Stirb so wie du gelebt hast. Ganz plötzlich.




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