Mittwoch, 19. September 2012

Gefangen

Gefangen im Klangkäfig. Golden vibririerende Gitterstäbe. So schön anzusehen, Tag für Tag die gleichen Töne, Verse, Silben. Aber sie faszinieren mich so sehr, dass ich nicht meine Gefangenschaft nicht begreife. Gleicht sie doch viel mehr einem Traum, einer Reise durch die Traumwelt. Eine Melodie so schön und fesselnd wie nur Träume es sein können. Erschaffen von Fremden. Meine Traumwelt definiert von außerhalb, mir entgleitet die Kontrolle über Emotionen, Gedanken und Phantasie. Alles kreist um diese kleine Melodie aus wenigen Tönen. Mein Handeln ist darauf ausgerichtet, mich selbst in diesem Käfig zu halten. Gefangener meiner selbst. Was für ein Widerspruch das ist, aber es stört mich einfach nicht, gefangen zu sein. Es kommt mir gar nicht so vor. Diese wunderschöne kleine Melodie verzaubert. Verzaubert mich einfach von Kopf bis Fuß. Pumpt ein Glücksgefühl durch meine Adern, die Vertonung der Wärme. Ein wohltuender Sommerabend muss genau so klingen, so und nicht anders, dann ist er perfekt. Glück und Wärme breitet sich in mir aus. Herzschlag für Herzschlag spüre ich wie mein Körper Zentimeter für Zentimeter erfasst wird. Innere Gefangenheit, auditive Sucht, Abhängigkeit von Klängen. Alles in mir strebt diese Töne an, sehnt sich nach diesen Tönen. Die Erfüllung dieser Sehnsucht beinhaltet ein so wundervolles Gefühl, dass es alles da gewesene in den Schatten stellt.
Goldene Käfigstäbe um mich herum mit einem wundervollen Panorama. So faszinierend, dass mich die Gefangenheit nicht stört, würde ich doch sowieso hier bleiben wollen. Hier will ich rasten und neue Kraft finden.


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